Die EU – Entwaldungsverordnung ist aktuell in aller Munde und beschäftigt Politik, Interessensvertretung und vor allem Land- und Forstwirtinnen in ganz Europa.
Schon Anfang nächsten Jahres soll die umstrittene und von vielen Experten als praxisfern bezeichnete Verordnung umgesetzt werden. Ein Vorhaben, dass von den heimischen Waldbewirtschaftern entschieden abgelehnt wird!
Das übergeordnete Ziel der EU-Entwaldungsverordnung ist jedoch nicht Grund für die Ablehnung. Der Vorsatz, die globale Entwaldung zu stoppen, ist aus Österreichischer Sicht nachvollziehbar, betreiben doch die heimischen Betriebe seit vielen Generationen nachhaltige Waldbewirtschaftung auf höchstem Niveau.
Umso unverständlicher ist es, dass auch in einem Land wie Österreich, mit funktionierenden Gesetzen, strengen Genehmigungsverfahren für Waldumwandlung und Rodung und fast flächendeckender Zertifizierung, zusätzlich ein unverhältnismäßiger Bürokratieapparat geschaffen werden muss, der unsere Landbewirtschafter und die nachgelagerten Lieferketten vor große Herausforderungen stellt.
Diese Verordnung gilt nicht nur für Holz, sondern auch für Rinder und Soja und verursacht auch hier zusätzliche und vor allem unnötige Sorgfaltspflichten.
Die EU-Entwaldungsverordnung kann ruhigen Gewissens als Bürokratiemonster bezeichnet werden und es muss wirklich daran gezweifelt werden ob die Grundkonzeption und die Tiefe dieser Verordnung nicht völlig übers Ziel hinausschießen.
Aus der Initiative Österreichs in Person von BM Norbert Totschnig haben sich am 26.03.24 beim Agrarministerrat in Brüssel, 20 Mitgliedsstaaten für Aufschub und Überarbeitung der Verordnung eingesetzt. Es gilt zu hoffen, dass der massive Druck von vielen Seiten Früchte trägt und grober Schaden an unserer nachhaltigen Produktion in Europa abgewendet werden kann.