Sehr geehrtes Redaktionsteam,
am Dienstag wurde in einer Tageszeitung berichtet, dass das Menüangebot der Universität Graz Stück für Stück komplett vegan werden soll. Ein Affront gegen alle, die sich dieser einseitigen Ernährung nicht hingeben wollen. Es ist beinahe ein Skandal, den Stimmen von einschlägigen NGOs Folge zu leisten und damit den StudentInnen die Entscheidungsfreiheit zu nehmen und sie zu bevormunden.
Die Initiative „Plant-Based Universities“ hat sich zum Ziel gesetzt hat, dass in Mensen aller Universitäten ausschließlich vegane Kost angeboten wird. Eine gesunde Vielfalt an Speiseangeboten verschwindet. Damit stieß man in der Studienvertretung an der Universität Graz scheinbar auf offene Ohren. Als Jungbauern sind wir der Meinung, dass man hier mit einer Verbotskultur und einem einseitigen Denken wohl den falschen Ansatz verfolgt. Die Aussage „Man solle woanders essen gehen, wenn man tierische Produkte zu sich nehmen wolle“, zeigt, dass man hier kein faires Miteinander und keine Wahlfreiheit, sondern nur eine einseitige Polarisierung aus VGT-Kreisen zulassen möchte.
Wir verwehren uns nicht gegen einen veganen Ernährungsstil, aber wir wollen jedem Menschen in diesem Land die Entscheidungsfreiheit lassen, wie er sich ernähren möchte, zumal eine ausgewogene Ernährung wohl die gesündeste ist. Ob StudentInnen es toll finden, teils hochverarbeitete Convenience-Produkte aus aller Welt der regionalen Vielfalt an Lebensmitteln vorzuziehen, ist fraglich, denn die vegane Welt besteht eben nicht nur aus heimischen Karotten oder Tofu. Unterschiedlichste Lebensmittel aus dem eigenen Land (dazu zählen auch tierische) anzubieten, ist für das Klima, die Umwelt, die Landwirtschaft und Erzeuger und letztendlich auch für den Menschen gut. Österreich ist in vielerlei Hinsicht europa- und weltweiter Spitzenreiter, was Tierwohlstandards und Klimabilanzen angeht. Die damit erzeugte, erstklassige Qualität unserer Lebensmittel lassen wir uns von einseitigen Meinungen nicht konterkarieren. Seriöse Klimapolitik sollte in Sachen Ernährung besser auf Transparenz, hohen Tierwohlstandards und lokale Produktion setzen. Und das ist bereits in der österreichischen Landwirtschaft gelebte Tradition.
Weitblick und Entscheidungsfreiheit anstatt einseitig vorgegebenen Denkweisen – das würden wir uns auch von den Verantwortungsträgern der Universitäten in unserem Land wünschen.